Nichts für schwache Nerven - Team Halle gewinnt "Heimspiel" bei der MBA in Leipzig
- FrankHege

- vor 5 Tagen
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Team Halle, was macht Ihr mit Euren Fans? Ein Wahnsinnsspiel, aber nichts für schwache Nerven. Und das Wichtigste, dieses Mal ein glückliches Ende.
Sonntag stand das letzte Spiel für Team Halle in der Vorrunde der JBBL an. Die Mannschaft von Coach Brambora war zu Gast in Leipzig bei der Mitteldeutschen Basketball Akademie. Mehr als 50 mitgereiste Zuschauer verwandelten die Stimmung in der Heimhalle der MBA in ein Heimspielfeeling für die Gäste.
Auch wenn von der Entfernung her nur wenige Kilometer zwischen den beiden Büros der Teams liegen, trafen doch eigentlich zwei Welten aufeinander.
Auf der einen Seite die MBA – ein großer Zusammenschluss vieler Mannschaften aus Sachsen-Anhalt und Sachsen. Der Hauptteil der Spieler spielt in Vereinen aus Leipzig ergänzt mit Spielern aus Dessau und dem Magdeburger Raum. Angegliedert an einen Bundesligaverein (MBC), seit mehreren Jahren Bestandteil der JBBL.
Auf der anderen Seite Team Halle – im Vergleich wie die Gallier um Asterix gegen das große Rom. 14 der 15 Spieler spielen für Vereine aus Halle und die Anreise für Spieler Nummer 15 aus Sandersdorf ist auch überschaubar. Strukturell und Training betreut vom BBC Halle mit dem 1. Männerteam in der Landesliga vertreten. Neuling in der JBBL.
Auch der sportliche Verlauf der Saison beider Teams kann gegensätzlicher kaum sein.
Team Halle lebt vom Teamspiel und der Defense. Nimmt man den Aussetzer gegen Ligaprimus Jena raus, kassierte das Team in den anderen 4 Spielen nur 66 Punkte im Schnitt. Die MBA hingegen ist mehr auf Einzelspieler fokussiert (2 Spieler erzielten zusammen die Hälfte aller Punkte) und auf die Offense (vor dem Spiel mit 95 Punkten im Schnitt offensivstärkstes Team der Liga).
Soweit zur Ausgangsposition.
Von Anfang an entwickelte sich ein emotionales intensives Spiel in dem Team Halle immer wieder etwas wegzog und dann von der MBA gekontert wurde. Die Gäste schafften es die beiden Topscorer der Gastgeber unter Kontrolle zu halten und der MBA ihr Spiel aufzudrücken. Die Defense stand und dieses Mal fielen im Gegensatz zum Spiel gegen Braunschweig in der Vorwoche auch mehr der „einfachen“ Würfe, auch wenn da mit 36% (24/66) noch Luft nach oben ist.
Nach 5-maligen Gleichstand konnten sich die Gäste in den letzten anderthalb Minuten der ersten Periode etwas absetzen und es ging mit 22:15 ins Break.
Das Spiel blieb eng. Noch 2,5 Minuten zeigte die Uhr in Quarter 2, als die Gastgeber wieder auf einen Punkt ran waren. Doch dank der in der Phase guten Rebound-Arbeit konnte Team Halle mit einem 41:35 in die Halbzeit gehen.
In die zweite Halbzeit startete die MBA mit ihrer besten Phase und konnte mit einem 9-0-Lauf erstmals die Führung übernehmen. Es dauerte knapp drei Minuten bevor sich Team Halle unter lauten Jubel der Zuschauer diese zurückholte und bis zum Ende nicht mehr abgab.
Acht Minuten vor dem Ende sah es sogar so aus, als ob Bramboras Team die 20 Punkte plus erreichen könnte, die zum sicheren Hauptrundeneinzug gereicht hätten (60:49). Aber wie Anfangs erwähnt – Team Halle und die Nerven der Fans. Diese wurden in der restlichen Spielzeit noch arg strapaziert. Die MBA gab nie auf, kämpfte bis zum Schluss und kam immer näher.
62:64 hieß es bei verbleibenden 48 Sekunden. Nervosität machte sich auf der Tribüne breit. Aber einen vergebenen Nahwurf der Gäste und einen Turnover der Gastgeber später ging es durch ein „Stop-the-Clock-Foul“ für Topscorer Till Gollmann (26 Punkte) 4 Sekunden vor Schluss an die Linie. Leider wieder nicht die Stärke unserer Mannschaft (7/17) und so ging auch der erste Wurf vorbei. Auch der Zweite landete auf dem Ring und sprang zum Gegner. Nicht unwahrscheinlich, dass dies gewollt war. Startet doch mit Ringberührung die Uhr und somit blieb nach dem Rebound keine Zeit mehr für einen vorbereiteten Wurf für die MBA.
Ganzfeldwurf ans Hallendach – Schlusssirene – 64:62 – Jubel Team Halle und Fans!
Jetzt werden nächste Woche viele Augenpaare am Ticker kleben und etliche Daumen für Science City Jena gedrückt werden. Denn nur ein Sieg von Jena bringt unser Team (und Braunschweig) in die Hauptrunde und somit direkt in die Playoffs.
Text: Frank Hege
Fotos: B. Vogel





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