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Trainingslager Tschechien – ein Tag aus Sicht eines Coaches

Aktualisiert: 22. Okt.

Je nachdem, wie viel Zeit man morgens für sich braucht, klingelte der Wecker spätestens um 6:59 Uhr – gerade genug, um all die Dinge zu erledigen, die man eben so früh am Tag erledigen muss. Punkt 7:00 Uhr begann dann das Wecken der Kinder (der Einfachheit halber zählen die Jugendlichen bei den Kindern dazu).Jeder Coach hatte dabei seine ganz eigene Methode: Leises oder lautes Klopfen, Licht an oder auslassen, sanftes Zureden, ein strenges Kommando im Drill-Sergeant-Stil, leichtes Rütteln am Bett oder ein gezieltes Kitzeln an den Füßen. Faszinierend, wie vielseitig sich allein mit der Stimme arbeiten lässt! Dank des gut eingespielten Teams dauerte es meist nur fünf bis zehn Minuten, bis alle aus dem Schlaf geholt waren – und auch der „Duft" der Nacht durch Lüften langsam wieder verflog.


„Dies war die erste Pflicht – doch die zweite folgte sogleich. Mit klarem Blick und ohne Klage, ging's weiter durch das Pflichtenreich."


Um 7:30 Uhr versammelten sich alle – außer den JBBL-Jungs, die aus Platzgründen später frühstücken mussten/ durften  – pünktlich vor der Kantine. Spannend zu beobachten war, wie die Gruppe im Laufe der Woche zunehmend pünktlicher wurde. Pädagogisch ausgefeilte Techniken zeigten zunehmend ihre Wirkung. Wer als Elternteil Interesse hat, mehr darüber zu erfahren – Marcus, Micha oder Christoph helfen sicher gern weiter 😉


Auf ein Zeichen eines Coaches durften die Kids den Speisesaal betreten und nahmen an altersweise zugewiesenen Tischen Platz. Wir Trainer holten uns erstmal einen Kaffee und setzten uns an unseren Tisch – der zwar erhöht wirkte, es aber nicht war. Er stand lediglich strategisch gut, um das Geschehen im Raum zu überblicken – aber ja, ein bisschen fühlte er sich schon wie ein Thron an. Das Frühstück verlief in geordneter Reihenfolge: Gruppe für Gruppe wurde aufgerufen, um sich am Buffet zu bedienen. Es war immer wieder schön zu sehen, wie sehr sich Kinder über so kleine Dinge freuen konnten – wie zum Beispiel darüber, als erste Gruppe aufgerufen zu werden. Vielleicht eine Idee für Weihnachten!?

Gegen 8:15 Uhr war das Frühstück für uns Coaches beendet, und wir machten uns bereit für den Start in den ersten Trainingsblock um 8:30 Uhr.


Trainingsalltag mit allem Drum und Dran


Der Vormittag begann mit der ersten Einheit – mal in der großen oder kleinen Halle, im Schwimmbad, draußen joggen oder auf dem Feld oder auch verbunden mit einem Transfer nach Prag. Vor allem die Outdoor-Einheiten wurden zuverlässig und mit großem Engagement von Christos, Colin und Ryan übernommen – an dieser Stelle: DANKE an euch Drei! 🙏 Auch die weiteren Trainingseinheiten des Tages – die zweite, dritte und vierte – verliefen nach klarer Planung. Wir Coaches hatten dabei alle Hände voll zu tun: motivieren, anweisen, erklären, schlichten, managen, korrigieren, verarzten... eben das volle Programm. Apropos verarzten: Es ist erstaunlich, wie viel Wunder ein Placebo bewirken kann – vorausgesetzt, man verkauft es überzeugend genug 😉Die letzte offizielle Trainingseinheit endete je nach Hallenverfügbarkeit gegen 18:00 Uhr. Um 18:30 Uhr trafen wir uns zum Abendessen. Danach war – zumindest theoretisch – Freizeit angesagt.


Coach-Life am Abend


Der effektivste Trick, um als Coach mal wirklich Ruhe zu haben: einfach ins eigene Zimmer verschwinden. Und abschließen. 😄Machte man das nicht, konnte man sicher sein, dass irgendwo gerade etwas gesucht, vermisst oder dringend gebraucht wurde – Schuhe, Shirts, Zimmerschlüssel, Bauchtaschen, Portemonnaies und Fragen zur Open Gym Zeit, Blessuren wie eine schmerzende Hüfte aufgrund eines Diving Splashs (nur ohne Wasser) eines Mannschaftskameraden aus der Jam Town, spontane Sorgen oder einfach nur Langeweile. Die Liste war lang. Um 22:00 Uhr war Nachtruhe angesetzt. Vor allem bei den Jüngeren wurden zuvor die Handys eingesammelt – ein cleverer Schachzug, der sich bewährt hat. Christos, Colin und Ryan  durften dabei feststellen, wie einfallsreich Kinder sein können: In der zweiten Nacht ertönten mehrere Wecker aus den eingesammelten Handys. Kreativ versteckt, natürlich. Respekt! 😄

Wenn dann endlich Ruhe auf den Gängen einkehrte, setzten wir uns zusammen, um den nächsten Tag zu planen. Leider ließ die kollektive Konzentration zu später Stunde manchmal zu wünschen übrig – sodass es oft noch ein bis zwei Stunden dauerte, bis alles geklärt war. 

Und dann? Schlaf, bis spätestens 6:59 Uhr.


Fazit einer intensiven Woche


Rückblickend war das Trainingslager vor allem eins: intensiv. Aber auch sehr schön! Wir haben gemeinsam viel gelacht, viel erlebt, viel geschwitzt – und das nicht nur im sportlichen Sinn. Es gab Streit und Versöhnung, gutes Essen, sportliche Fortschritte und kleine kulturelle Highlights. Besonders schön war, dass wir uns als Coaches weiterentwickeln konnten und das Gefühl haben, dass auch die Kinder nicht nur sportlich, sondern vor allem als Menschen gewachsen sind.


Text: Stefan Kazmirzak

Foto: Matthias Konrad

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