Basketballnachwuchs Teil 4 - Quedlinburg, Wolmirstedt, Zörbig und zurück – der Reifen rollt

Als Eltern von aufstrebendem Basketballnachwuchs muss man vor allem eine Eigenschaft mitbringen: gerne Auto fahren. Ohne das geht es nicht. Kein Fahrrad, auch kein Lastenrad, kein Roller, kein Bus, keine Bahn: AUTO!

Zum einen sind da die nahezu täglichen Trainingsfahrten unter der Woche. In unserem Fall lautet der klangvolle Rhythmus: Listschule, Glauchaschule, Glauchaschule, Listschule. Andere Eltern hat es schlimmer erwischt: die fahren mehrere Hallen am Tag ab, den kleinen Brüdern sei Dank, die zeitversetzt woanders trainieren. Sehnsüchtig blicke ich manchmal auf die Blocks vis à vis der Glaucha. Sind da eigentlich noch Wohnungen frei? Gegebenenfalls könnten die Kinder da unter der Woche ja auch alleine….ok, ein wenig herzlos der Gedanke. Aber vielleicht als Wohngemeinschaft mit ein paar Mannschaftskollegen? Doch ich schweife ab.

Es sind vor allem die Auswärtsspiele, welche einen die Kilometer runterschrubben lassen. Über ein Spiel in Dessau freut man sich ja mittlerweile schon. Hach, so nah an diesem Wochenende! Easy! Denn wir wissen, es kann auch schlimmer kommen: Potsdam, Jena, Chemnitz, Wolmirstedt, Quedlinburg, Dresden, Halberstadt. Gerne auch in Kombination an einem Tag, D O U B L E H E A D E R.

Wer meint, die Spiele der Jungs mit einem Städtetrip verbinden zu können, der irrt gewaltig. Erinnerlich ein erstes Turnier in Hof vor drei Jahren. Hof, so der Gedanke, da gehen wir mal in die Stadt und schauen uns um, essen was Schönes. Die Realität dann das: Autobahn, Sporthalle, Autobahn. Die Stadt selbst blieb unerkundet, das durch die Eltern der Heimmannschaft organisierte üppige Buffet allerdings tröstend. Ähnlich bei anderen Spielen, anderen Städten. Es dreht sich letztlich nur um die Fragen: Wie sieht es mit Parkplätzen an der Halle aus und wie kommt man schnell an einen Kaffee?

Manchmal hat man Glück, da liegt die Halle im Innenstadtbereich. Da findet man zwar keinen Parkplatz, dafür aber einen guten Kaffee und sieht vielleicht einen Straßenzug, der einem verrät, wo man gerade ist. In Hof muss die Halle direkt hinter dem Ortseingangsschild gelegen haben. Von der Stadt haben wir an diesem Tag jedenfalls nichts gesehen.

Mitleidig musterte ich letztens die Eltern der aus Potsdam angereisten MDL-Spieler. Spielort: Silberwaldschule in Halle. Naja, es gibt immer einen noch größeren Pechvogel.

Text: AR