Basketballnachwuchs Teil 5 - Geschwisterzwerge
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- 9. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Da sitzen sie, am Spielfeldrand, kaum können sie sich auf der Bank halten. Kleine Zwerge, am Sonntag aus dem warmen Nest gezerrt, um dem großen Bruder mit großen Augen beim Basketball zuzuschauen. Was seid Ihr süß, genügsam und geduldig! Ihr tragt nicht nur klaglos die alten Klamotten der Großen auf und begnügt Euch während des Spiels mit dem klebrigen Inhalt Eurer mitgebrachten Brotdose.
Nein, Ihr wartet auch unverdrossen auf die sich Euch ergebenden Möglichkeiten. Jede Time-Out, jede Viertel- oder Halbzeitpause wird genutzt. Schnell selbst zum Korb flitzen und einen Wurf wagen. Ach, noch immer zu hoch das Ding! Wie macht der Große das nur?
Es eint Euch Euer Los, das kleine Geschwisterkind zu sein. Und doch, es gibt auch Unterschiede: Der kleine Stille, der heimlich übt und scheu zusammenzuckt, wenn sich der Coach der Großen mit tiefer Stimme zu ihm runter beugt und röhrt: „Na, Du kommst doch jetzt auch zum BBC. Da kannst Du erst mal in der Grundschulliga spielen und in der U 10.“ Der Draufgänger, der alle Altersklassen überspringen und am liebsten gleich mit den Recken aus der U 18 trainieren möchte. Die süße Selbstbewusste, die die Basketball spielenden Freunde des großen Bruders schon mal sondiert und in ein paar Jahren für viel Wirbel sorgen wird, ich bin mir sicher.
Und die Trommler, nicht zu vergessen die Trommler! Zu euch haben wir allerdings ein gespaltenes Verhältnis. Wir lieben Euch für den Support, freuen uns aber, wenn ihr euch in die entgegengesetzte Ecke der Halle verkrümelt. Mit der Trommel im Gepäck natürlich. Bloß weg das Ding!
Ihr lieben Zwerge, Eure Zeit wird kommen, ganz sicher – schaut Euch nur Franz Wagner an! Und denkt immer daran: Wir Zweitgeborenen sind aus ganz besonderem Holz geschnitzt.
Text: AR




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