Basketballnachwuchs Teil 3 - LeBron wer?

Ich wunderte mich zu Anfang schon, als sich die Basketball-Söhne immer über diesen LeBron unterhielten. „LeBron wer?“, so meine Frage. „Na, LeBron James“, so die lapidare Antwort. Ah, ich also mal wieder zu doof. Asche auf mein Haupt, die Jahre zuvor musste ich mich aber auch mehr mit den Ronaldos, Mbappés und Messis dieser Welt auseinandersetzen. So flexibel ist man ab einem bestimmten Alter dann doch nicht mehr.  

In der Folge staunte ich, was dieser LeBron so alles kann und macht. Die meisten Punkte, die meisten Rebounds, die meisten Assists im Spiel. Nach jeder Partie der Los Angeles Lakers wird mir aufgezählt, wie es für LeBron so gelaufen war – und warum er  der Größte ist, und das in seinem Alter. „Mama, schon 40 ist der.“ Ich verdrücke mich ob dieser für mich wenig schmeichelhaften Äußerung seither von der Bildfläche und lasse die Knaben machen, was heißt, LeBron Videos schauen – und alles, einfach ALLES an ihm gut finden. Bildungsfreundlicher Nebeneffekt: Die Clips sind immerhin auf Englisch. Heimlich schmökerte ich in der LeBron-Biographie, die Sohnemann zum letzten Geburtstag vom ebenfalls basketballverrückten Freund geschenkt bekommen hatte. Dort konnte ich mir Detailwissen zum King draufschaffen, welches die pubertierenden Söhne dann – im Gegensatz zu physikalischen Formeln oder deutschen Balladendichtern- auch wirklich interessierte. Die Aufmerksamkeit beim Abendessen war mir (endlich) wieder sicher.

Übrigens: Als verkündet wurde, dass der Gottgleiche in der Saison 24/25 mit seinem Sohn gemeinsam im Team der Los Angeles Lakers spielen würde, wurde dem einen Spielervater vor Erwartungsdruck ganz schwarz vor Augen, dem anderen glänzten dieselben. Ganz neue Perspektiven taten sich da auf. Mir fallen da spontan mehrere BBC-Vater-Sohn-Duos ein, die es schaffen könnten. Männer, auch ein LeBron trainiert nur sechs Stunden am Tag, umfassend Laufen, Gewichtheben und natürlich Übungen mit dem Ball. Mit gutem Zeitmanagement schafft Ihr das locker neben euren normalen Jobs und dem bisschen Hausarbeit, das wir euch unverschämterweise zumuten. Multitasking liegt bei uns Frauen ja schon seit Jahren im Trend.

Wir Mütter hingegen haben ein ganz anderes Anliegen an den Kerl: Lieber LeBron James, falls Du das liest. Kannst Du bitte mal ein Video hochladen, wie Du über Matheaufgaben knobelst oder ein Gedicht auswendig lernst? Spülmaschine aus- und Zimmer aufräumen wäre auch cool. Und wo Du gerade dabei bist: Zeig Dich doch mal beim Gemüse essen!

Text: AR