MDL U14: Bittere Pille in Leipzig
- game inside
- 7. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Man nehme einen temporeichen, spielerisch über weite Strecken überzeugenden Auftritt, großen Kampfgeist in der Verteidigung, viele Offensivrebounds, mixe es mit zu viel 1:1 in der Crunchtime, stelle in den letzten Minuten der Partie alles Vorherige auf den Kopf und würze das Ganze noch mit ein paar unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen, so lautete das Rezept für die ganze bittere Medizin, die sich die Jungs von Team Halle am 3. Mai 2025 in Leipzig selbst einrührten, standen Sie nach einem insgesamt starken Auftritt am Ende doch mit leeren Händen da und dem Gefühl im Herzen, dass nicht etwa Leipzig das Spiel gewonnen hatte, sondern Halle es verloren hatte.
Die halleschen Jungs legten los wie die Feuerwehr und führten nach dem ersten Viertel 28:25. Mit schnellen Pässen nach vorn, bedingungslosem Nachschneiden und gelungenen Doppelpassaktionen wussten Sie zugefallen. Leipzig versuchte es derweil über seine Größenvorteile am Brett (drei Spieler deutlich über 1,90 m).
Auch im zweiten Abschnitt ging es munter weiter. Der weite Buzzerbeater von Adams Schieritz aus der eigenen Hälfte mit dem Pausensignal, der schon in den Korb reinschaute, dann aber doch leider wegsprang, war ein Stück symptomatisch für dieses Spiel. Die Gäste in den schwarzen Trikots spielten gut und führten fast das gesamte Spiel, aber das letzte Quäntchen Glück fehlte eben. So ging es nur mit einer knappen 52:49-Führung in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel verpasste Team Halle den vorzeitigen Knockout. Die Führung konnte zwar bis auf sechs Punkte ausgebaut werden, aber zweistellig wurde sie eben leider nicht, weil die Fehlerquote zunahm. Beide Teams spielten sehr physisch, oft mit beiden Händen am Gegenspieler beim Ballvortrag, was viel Kraft kostete und die Foulbelastung nach oben trieb, leider mehr bei Team Halle als bei den Gastgebern.
So blieb es bis zum Schluss ein stetiges Auf und Ab, ein Krimi, ein echter „Nailbiter“, wie der Ami sagen würde. Das Spiel wurde in Anbetracht der schwindenden Kräfte statischer. Leipzig investierte zusehends mehr Physis im Spiel und die Gäste zeigten sich davon beeindruckt, verfielen zu sehr ins 1:1, statt das gute Teamplay der ersten Halbzeit fortzusetzen. Dazu blieb die Pfeife der Schiedsrichter in den letzten 120 Sekunden leider auf Seiten der Hallenser etwas zu einseitig stumm, während Leipzig das Spiel an der Freiwurflinie ohne Glanz entscheiden durfte, Endstand 81:78
So blieb am Ende nur der gute Eindruck des starken Spiels, doch es fehlen die Punkte in der Tabelle; wie ärgerlich! Aber: Medizin soll ja bekanntlich nicht schmecken, sondern helfen. Werden die richtigen Lehren aus diesem Spiel gezogen, werden die positiven Aspekte (schnelles Spiel nach vorn, Rebounding, Kampf und Leidenschaft) mitgenommen, kann auch eine Niederlage insgesamt ein Schritt nach vorn sein. Schon in wenigen Tagen gibt es die Chance, es besser zu machen. Gleich zwei Spiele stehen an: Samstag in Potsdam und Sonntag daheim gegen Weimar (11. Mai 2025, 10:00 Uhr Robert-Koch-Str.: ein Muttertagsgeschenk muss her).
Text: Cornelius Damm
Bilder: Marten Graubner, Doreen
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