MDL U 14m vs. HUMANAS Rookie Academy : Team Halle stolpert, fällt aber nicht
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- 12. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
Eine lange Fahrt bei Herbstwetter, eine kalte Halle, einige Spieler mit Erkältung angeschlagen, Woche nach dem CEYBL, in der Schule mit Klassenarbeiten und Tests zugeballert: nicht die besten Voraussetzungen für Team Halle an diesem Sonntag (09.11.2025) in der MDL U14m.
Trainer Marcel Wanke berichtete auf dem Parkplatz der Sporthalle des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums in Wolmirstedt noch vom Spiel der 1. Herrenmannschaft des BBC gegen Sanderdorf tags zuvor. Dies war mit 69:84 verloren gegangen, unter anderem, so Wanke, aufgrund einer schlechten Freiwurfquote (18/42), über die er sich am Sonntagmorgen immer noch ärgerte. „Immerhin 43%", hätte er sich und seinen Kollegen nach dem Spiel der Jungs anerkennend auf die Schultern klopfen können. Denn die unterboten den Wert der Herren noch einmal deutlich und versenkten nur schlappe 29% der Freiwürfe im Korb (5/17).
Doch von Anfang: Team Halle tat sich schwer, sehr schwer. So richtig lief an diesem Tag nichts zusammen. Es waren nicht nur die Freiwürfe, die nicht saßen. Auch die Nahwürfe wollten nicht so richtig fallen. Viele vergebene Chancen, dazu ein Gegner, der bis unter die Haarspitzen motiviert war und das Spiel unbedingt gewinnen wollte. Schon die ersten beiden Viertel gingen mit 23:20 bzw. 15:12 nur knapp an Team Halle. Wenn sich die erste Halbzeit schon zäh aus hallenser Sicht anfühlte, so sollte dies die zweite noch toppen. Wahrhaft kein schönes Spiel. Die Jungs konnten sich einfach nicht absetzten. Als das dritte Viertel ausgeglichen mit 12:12 endete und sich ein wirklich unrundes letztes Viertel mit 10:16 anschloss, war klar: Es war nicht nur ein nervenaufreibender Krimi, die HUMANAS Rookie Academy hatte Team Halle auch in die Verlängerung gezwungen. Chapeau an dieser Stelle!
In der sich anschließenden Overtime schlug dann die Stunde von Denny Wiethe. Genau zur richtigen Zeit gelangen ihm zuerst ein 2-Punkte-Wurf und dann noch ein erlösender Dreier, den der Gegner nicht mehr kontern konnte. 69:63 der Endstand, Spiel gewonnen. Mit fünf von neun Punkten war Denny auf hallescher Seite der MVP der Nachspielzeit.
Co-Trainer Christos Christakis: „Ich bin während des Spiels um Jahre gealtert." Man sah ihm zweierlei tatsächlich an: die Anspannung während des Spiels und die Erleichterung danach. Lobende Worte fand er für den Gegner, der eine Top-Mannschaft auf den Court gebracht hatte. Wir werden Euren weiteren Weg in der Liga mit Spannung verfolgen.
Wir legen eine Pause ein, um einen weiteren MDL-Spieler vorzustellen. Übernommen haben dies heute Sandra und Stefan Kazmirzak. Es geht um:
Gustav Riedemann - unsere Nr. 6
Heute möchten wir Euch Gustav vorstellen – den Jungen, der immer mit einem Lächeln ins Spiel oder zum Training geht, mit Herz kämpft und mit Leidenschaft Basketball lebt.
Gustav ist der jüngere der beiden Riedemann-Zwillinge – wenn auch nur um zwei Minuten. Doch diese zwei Minuten scheinen ihm eine Extraportion Gelassenheit, Geduld und innerer Ruhe mitgegeben zu haben. Genau diese Ruhe macht ihn auf dem Basketballfeld so besonders. Denn sobald er den Ball in den Händen hält, verwandelt sich seine Gelassenheit in Entschlossenheit. Dann wird aus dem stillen Beobachter ein Spieler mit beeindruckender Präsenz. Gustav ist kein Lautsprecher – er ist eher wie das Herz, das leise und beständig schlägt, aber das ganze Team antreibt.
Schon früh zeigte sich Gustavs außergewöhnliche sportliche Begabung. Ganz gleich, welche Sportart er ausprobierte – er lernte schnell, verstand Bewegungsabläufe intuitiv und verband Ehrgeiz mit Fairness und Disziplin. Seine sportliche Laufbahn begann im Wasser: Beim Schwimmen überzeugte er durch Technik, Ausdauer und Körperbeherrschung. Anschließend widmete er sich dem Taekwondo – mit so viel Zielstrebigkeit, dass er sich bis zum rot-schwarzen Gürtel hocharbeitete. Ein deutliches Zeichen seiner mentalen Stärke und seines Durchhaltevermögens. Zum Basketball kam Gustav schließlich eher zufällig. Nach Schwimmen und Taekwondo wollte er einfach etwas Neues ausprobieren. Doch kaum hatte er den Ball in der Hand, war klar: Basketball ist seine sportliche Heimat! Die Dynamik des Spiels, das Zusammenspiel im Team und die ständige Notwendigkeit, in Sekundenbruchteilen Entscheidungen zu treffen, zogen ihn sofort in seinen Bann. Auf dem Feld zeigt Gustav, was ihn besonders macht: Ruhe im Kopf, Feuer im Herzen! Er versteht das Spiel, liest Situationen vorausschauend und findet oft Lösungen, bevor andere sie überhaupt erkennen.
Und wenn's körperlich wird? In den letzten Monaten hat Gustav eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Er sucht konsequent den Kontakt zum Gegner, scheut sich nicht vor körperlich überlegenen Spielern und steckt auch harte Ellenbogenstöße mit stoischer Ruhe weg. Kein Murren, kein Zögern – stattdessen Konzentration, Wille und Entschlossenheit. Diese mentale Stärke, gepaart mit seinem Spielverständnis, macht ihn zu einem Spieler, auf den man sich jederzeit verlassen kann.
Auch abseits des Spielfelds überzeugt Gustav mit Charakter. In der Schule, die besonderen Wert auf Sprachen legt, zeigt er dieselbe Lernfreude und Zielstrebigkeit wie im Sport. Er begreift schnell, denkt mit und bleibt dabei stets hilfsbereit und respektvoll. Seine Mitschüler schätzen ihn für seine offene Art – und für das Lächeln, das selbst in stressigen Phasen auch hier nicht verschwindet.
Wie erkennt man ihn unter den Zwillingen? Kleiner Tipp, achtet auf den Haarwirbel!
Hut ab, Gustav – für deine Leidenschaft, deine Entwicklung und deine unerschütterliche Ruhe. Auf dem Court bist du nicht nur ein Spieler, sondern ein echter Faktor. Bleib so – ruhig im Kopf, stark im Spiel und immer mit diesem Lächeln, das längst dein Markenzeichen geworden ist und schon bald nicht nur die Leute in der Halle verzaubern wird.
Die MDL- Saison geht weiter. Am 30.11.2025 wartet auswärts Team Leipzig auf die hallesche Auswahl. Dieses musste sich am letzten Spieltag mit 52:75 gegen die Dresden TITANS geschlagen geben und wird gegen Halle mit dem Ziel antreten, zu Hause zwei weitere Tabellenpunkte einzusammeln. Also, Team Halle, Freiwürfe trainieren (am besten mit den Männern aus der 1. Herren) und Leipzig kann kommen!
Vom BBC für Team Halle dabei (69/69 Punkte): Drin Avdyli (2), Gustav Gabrysch, Oskar Jung (5), Eric Kazmirzak (14), Gustav Riedemann (24), Richard Riedemann (17), Denny Wiethe (5) und Tobechi (2)
Text: Anja Riedemann, Sandra und Stefan Kazmirzak
Bilder: Jörg Riedemann
















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